Ein richtig hartes Stück Arbeit war sie, diese erste Playoff-Partie für unsere Jungs. Am Ende aber stand ein 78:67-Heimsieg gegen die OrangeAcademy Ulm und damit der erste Schritt in Richtung zweite Gruppenphase. In die Freude über den Sieg mischte sich aber auch die Sorge um unseren Forward Nemanja Nadjefi, der mit einer Knieverletzung im dritten Viertel ausschied. 

Die Geschichte des Spiels
Acht Jahre nach dem bisher letzten Playoff-Spiel war es am Samstagabend im Sixers-Dome endlich wieder soweit: Die Sixers sind nun Teil des spannenden Kampfes um die Meisterschaft - und das spürte man. Mit der OrangeAcademy aus Ulm hatte sich nicht nur der Fünftplatzierte der Südstaffel eingefunden, sondern auch eine bärenstarke Ansammlung von jungen motivierten Talenten. 

Die ließen mit dem Anpfiff keinen Zweifel daran, dass sie vom Ausflug nach Sachsen-Anhalt mehr als nur schöne Postkarten mitbringen wollten, agierten mit großer Intensität und Körperlichkeit. Coach Anton Gavel hatte sein Team bestens vorbereitet. Unsere Jungs, bei denen kurzfristig Kapitän Luka Petkovic mit einer Knöchelverletzung ausfiel, hatten Probleme, sich darauf einzustellen. Dies zeigte sich vor allem in einer Kategorie: Den Rebounds. Bis zum Seitenwechsel hatte die OrangeAcademy 18 Offensivrebounds eingesammelt, ein unfassbarer Wert. Und trotzdem blieb das Spiel in den ersten beiden Vierteln vollkommen ausgeglichen, was sich auch im Ergebnis niederschlug: 32:32. 

Nach dem Seitenwechsel kehrte dann endlich das Dreierwurfglück bei den Sixers zurück, bis dahin ging nichts von Downtown. Nicht nur Martin Jelic und Ole Sievers trafen gleich zum Start ihre Distanzwürfe, bis zum Spielende sollte es noch sieben weitere Male klingeln. Nach zwei Layups von Vincent Friederici und einem Freiwurf von Lucien Schmikale stand es 43:38 (25.) - und beide Teams stellten das Punkten erst einmal minutenlang ein.

Vielleicht auch, weil sie unter dem Eindruck der Verletzung von Nemanja Nadjfeji standen. Der Sixers-Forward, zuletzt immer wieder im Kader beim SYNTAINICS MBC, hielt sich nach einer Aktion das Knie und musste länger auf dem Feld behandelt werden. Gute Besserung, #8! Nach 30 Minuten war immer noch alles ausgeglichen: 47:47.

Im letzten Durchgang aber saßen die Punches der Sixers. Die OrangeAcademy wurde zu schwereren Würfen gezwungen, man spürte den Kraftaufwand, den die Gäste in dieses Spiel investiert hatten. Unter dem Korb holten sich die Gastgeber die Hoheit zurück, Djordje Pantelic (18 Rebounds) kontrollierte immer mehr das Geschehen. Zu einer Schlüsselszene wurden die drei Dreier in Folge von Sandro Antunovic, Yasin Turan und des nun aufdrehenden Lucien Schmikale (mit 22 Punkten Topscorer), die den Spielstand in 70 Sekunden von 47:51 auf 56:51 drehten (33.). 

Die Sixers bekamen das Spiel tatsächlich noch in den Griff, Martin Jelics Dreier zum 72:63 knapp 90 Sekunden vor dem Ende ließ jede eventuell noch vorhandene Unsicherheit schwinden. Das Ding war im Sack, und das auch verdient. In der Statistik sollte am Schluss eine Wurfquote von fast 50 Prozent aus dem Feld bei den Sixers stehen (Ulm 35%), was eine Erkenntnis brachte: Wenn du besser triffst, kannst du auch viele zweite Chancen des Gegners absorbieren.

Ein spannender Abend und wieder ein kleines Stück mehr Erwachsenwerden einer Sixers-Mannschaft, die in dieser Saison eine bemerkenswerte Entwicklung an den Tag legt. Donnerstag geht es gegen Iserlohn. Runde 2.

Stimmen
Sebastian Ludwig, Trainer BSW Sixers: "Natürlich waren wir mit dem Reboundverhalten zu Beginn des Spiels nicht zufrieden, Gottseidank konnten wir trotzdem am Ende den Kopf aus der Schlinge ziehen. Ich denke man kann bei uns schon von Playoff-Nervosität sprechen, wenn man speziell auf die Turnover und Freiwurfquote schaut. Der Schlüssel zum Sieg war ein konsequentes kluges Verteidigen. Man sollte mit dem Team auch nicht zu kritisch sein, denn wir haben das Spiel letztendlich gewonnen. Und darum geht es in den Playoffs."

Lucien Schmikale, Spieler BSW Sixers: "Wir hatten anfangs Probleme mit der Athletik der Ulmer, vor allem beim Rebound. Da sind wir nur mitgehüpft. Wir haben dann in der 2.Halbzeit tougher gespielt, hatten mehr Biss und haben auch besser miteinander gespielt und besser attackiert. Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich meinen Wurf gefunden habe. Wir wollten unbedingt gewinnen, vielleicht hat uns das gehemmt. Gegen Iserlohn am Donnerstag haben wir jetzt aus der regulären Saison noch etwas gutzumachen."  

Unser Team
Turan 7, Jelic 11, Sievers 3, Nadjfeji 3, Schmikale 22, Pantelic 14, Rahn, Danes, Friederici 15, Antunovic 3
komplette Statistik

Livestream
Hier könnt ihr das gesamte Spiel noch einmal im Re-Live verfolgen. 

Nächstes Spiel
Playoff-Gruppenphase 1, Spiel 2
Donnerstag, 01.04.2021, 19.30 Uhr
BSW Sixers - Iserlohn Kangaroos
Ballsporthalle Sandersdorf

Veröffentlicht in 2. Bundesliga ProB

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