Starkes Schlussviertel bringt den Sieg

Knapp 500 Zuschauer, darunter zahleiche Kinder des Sparkassen Basketball Grundschulcups, fanden am Samstagabend den Weg zum Ost-Derby zwischen den BSW Sixers und den TKS 49ers. Spieltags-Sponsor "Splitter Manufaktur für Veranstaltungen" brachte den Sixers Dome vor dem Spiel in gleißendes Licht und nebelte beim Einlauf der Sixers die Spielfläche effektvoll ein.

Etwas benebelt spielten die Sixers dann leider auch. Nach gewonnenem Sprungball sorgte Niklas Radestock schnell für die ersten Punkte, doch war bereits früh zu merken, dass sich die Sixers nicht aufs Verteidigen verlegt hatten. Die Defense der Hausherren, normalerweise einer der besten der Liga, lies arg zu wünschen übrig. Daraus resultierend, zahlreiche leichte Punkte für die 49ers. Diese, gepaart mit leichtfertigen Ballverlusten auf Seiten der Sachsen Anhalter, kennzeichneten die ersten beiden Viertel. Vor allem gegen 49ers Power Forward Thimothée Troussel fanden die Sixers kein Mittel. Der junge Franzose hatte mit 13 Punkten bereits zur Halbzeit sein bisheriges Season High von 10 Punkten in einem Spiel deutlich übertroffen. Seine Punkte zwölf und dreizehn zum zwischenzeitlichen 23:34 knapp zwei Minuten vor dem Pausentee schienen die Sixers aus ihrer Lethargie wachzurütteln. Mit einem krachenden Dunk sorgte der gut aufgelegte Anthony Okao für einen deutlichen Weckruf, dem Kapitän Luka Petkovic per Korbleger zwei weitere Punkte folgen ließ. Mit 27:34 ging es in die Kabinen.

Die Frage, die sich die Zuschauer im weiten Rund stellten: Werden die Sixers noch die Kurve kriegen und in Halbzeit zwei die Wende einleiten? „Wir sind nicht fokussiert.“, waren die ersten Worte von Justin Smith nach Betreten der Kabine. Genau diese Fokussierung forderten Sebastian Ludwig und Chris Schreiber ein und schienen genau die richtigen Worte gefunden zu haben.
Bereits kurz nach dem Wiederanpfiff startete Roland Winterstein mit einem sicheren Dreier die Aufholjagd der Hausherren und verkürzte den Vorsprung der Randberliner. Diese antworteten mit sieben Punkten in Folge und sorgten damit für eine 40:30 Führung aus Sicht der Brandenburger. Das rief Luka Petkovic auf den Plan. Der Sixers Kapitän übernahm das Heft des Handelns, markierte 8 der nächsten 10 Sixers Punkte und brachte sein Team auf 40:44 heran. Marko Krstanovic sorgte mit starkem Zug zum Korb für die letzten beiden Sixers Punkte und mit 42:48 ging es in das abschließende Viertel.
Jetzt schienen die Bitterfeld Sandersdorf Wolfener Blut geleckt zu haben. Sie intensivierten merklich die Verteidigung, zwangen die Gäste zu schweren Würfen und forcierten Turnover auf der gegnerischen Seite. Schritt für Schritt arbeitete sich das Team von Headcoach Sebastian Ludwig an die 49ers heran. Als Mitte des Viertels Anthony Okao, mit dem nächsten Dunk, auf 55:56 verkürzte, hielt es keinen mehr auf den Sitzen. Angetrieben vom fantastischen Publikum sorgte Marko Krstanovic kurz danach für die 57:56 Führung, die Sebastian Fülle nach einem technischen Foul gegen die Sixers Bank per Freiwurf ausglich.
Würden die BSW Sixers den 11. Sieg in den letzten drei Minuten einfahren können oder würden Sie wie in den vergangenen beiden Wochen knapp scheitern, fragten sich viele der anwesenden Fans.
Wohin die Richtung gehen sollte, zeigten die beiden Routiniers im Team. Justin Smith und Luka Petkovic übernahmen Verantwortung und das Scouring in den Schlussminuten. Zwölf der letzten vierzehn Punkte markierten die beiden Veteranen der Sixers. Die Defensive der Sixers lies auf der Gegenseite nur noch sieben Punkte zu und sorgte so für den vielumjubelten 70:64 Endstand. Die BSW Sixers belegen zwei Spieltage vor Ende der Hauptrunde der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB Nord Tabellenplatz vier und müssen nach dem spielfreien Wochenende zum direkten Konkurrenten nach Wedel reisen.

Foto: Jens Mattern, Text: Maik Leuschner

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